Qualität seit 1888

Umweltschutz

Ich und mein Fußabdruck

Umwelt und nachhaltiges Wirtschaften fängt bei jedem an. Wir achten auf kurze Transportwege unseres Getreides durch den Kauf direkt beim Landwirt.

Unser Strom kommt aus einer eigenen Wasserkraftanlage für eine Co² freie Vermahlung. Dadurch können wir über 700 t Co² einsparen. Unsere Getreide-Lieferanten verpflichten sich, nur gentechnikfreies Saatgut auszusäen.

Unsere nachhaltige Stromerzeugung

Wasserkraft

Nach 48 Dienstjahren wurde im Jahr 1975 das alte unterschlächtige Wasserrad stillgelegt. Als Ersatz wurde eine Voith-Francis-Turbine eingebaut, die im Januar 1976 in Betrieb ging. Mit einer Leistung von 85 KW konnte ein Großteil der benötigten elektrischen Energie selbst erzeugt werden.

Das Wasserangebot des Kochers war aber nur zu Hälfte ausgenutzt und viel Wasser lief noch ungenutzt das Wehr hinunter. Der Wunsch, noch eine 2. Turbine zu errichten, war immer vorhanden, jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar.

Jesser Mühle - Außenansicht Turbine Baujahr 2006
Jesser Mühle - Außenansicht Turbine Baujahr 2006

Die Erhöhung der Einspeisevergütung nach dem EE.-Gesetz 2004, brachte vielerorts eine neue Dynamik in den Ausbau der heimischen Wasserkraft. Auch wir entschlossen uns zu investieren. Nach 5-monatiger Bauzeit konnte im November 2006 die zweite Voith-Francis-Turbine mit einer Leistung von 110 KW ans Netz gehen. Wir sind nun in der glücklichen Lage, ca. 90% unseres Strombedarfs selbst zu erzeugen.

Die C0² Einsparung beträgt ca. 750 t/Jahr. Im Rahmen des Neubaus der 2. Turbine wurde eine Fischtreppe angelegt, um die Durchgängigkeit des Kochers zu ermöglichen. Die Planung und Ausführung dieser rauhen Rampe wird seitens der zuständigen Naturschutzverbände äußerst positiv bewertet. Auch der örtliche Fischereiverein ist voll des Lobes über die neue Fischaufstiegshilfe. Als weitere ökologische Aufwertung des Kochers wurde 2010 ein Parallelgerinne als Laichplatz für die Fische ca. 1,5 km oberhalb des Kraftwerks angelegt.

Jesser Mühle - Turbinenraum Turbine Baujahr 2006
Jesser Mühle - Außenansicht Turbine und Wehr Baujahr 2006

Zum Nachdenken

Wie hoch ist der Platzbedarf?

1 m²

Auf 1 m² Ackerfläche werden ca. 300 Weizenkörner (16,2 g) gesät. Der Landwirt erntet auf 1m² ca. 800g Weizen.Wird der Weizen in der Mühle gemahlen, so bekommt der Müller ca. 640g Mehl. Der Bäcker kann aus dem Mehl ein Brot mit 800g herstellen. Im Durchschnitt verbraucht jede Person in Deutschland 80kg Mehl pro Jahr- dies bedeutet, dass jede Person im eigenen Garten 100m² Weizen anbauen müsste.

Überlieferung aus Indien

Zug um Zug zum Erfolg

„Vor langer Zeit regierte in Indien der Herrscher Shihram. Er war ein Tyrann und seine Untertanen litten sehr unter ihm. Da erfand der Weise Sissa das Schachspiel. Mit diesem Spiel wollte er dem strengen Herrscher zeigen, wie wichtig für einen König seine Untertanen sind. Der König auf dem Schachbrett brauchte die Bauern, Läufer und Springer ohne sie ist er verloren. Und genauso ist ein wirklicher König auf seine Untertanen angewiesen. Das sollte der strenge indische König lernen.

König Shihram verstand diese Belehrung gut. Das neue Spiel gefiel ihm sehr gut und so wurde er ein begeisterter Schachspieler. Er befahl, dass das Schachspiel im ganzen Land verbreitet werden soll. König Shihram war dem Weisen Sissa sehr dankbar für das neue Spiel und für die Belehrung. Er führte Sissa zu seiner Schatzkammer und sagte ihm: „Du darfst dir wünschen was du willst, du sollst es bekommen!“ Sissa dachte nach und sagte dann zum König: „Ich wünsche mir nichts von deinen Schätzen. Ich habe einen anderen Wunsch.“ Er ging mit dem König zu einem Schachbrett und sagte dann zum König: „Das ist mein Wunsch: Ich möchte Getreidekörner von dir. Lege auf das erste Feld des Schachbrettes ein Korn und dann auf jedes weitere Feld des Schachbrettes doppelt so viele Körnern wie auf dem Feld davor.“ (Also: auf dem zweiten Feld 2 Körner, auf dem dritten Feld 4 Körner, auf dem vierten Feld 8 Körner und so weiter…) Da wurde der König zornig. Er schrie: „Ich habe dir all meine Schätze angeboten und du willst nur ein paar Getreidekörner von mir haben? Willst du mich beleidigen?“ „O nein, mein Herr, “ sagte Sissa, „bestimmt möchte ich dich nicht beleidigen. Bitte erfülle mir meinen Wunsch, dann wirst du sehen, dass es ein großer Wunsch ist.“

Der König rief seine Diener und befahl ihnen, das Schachbrett so mit Körnern zu belegen, wie Sissa es wünscht. Die Diener holten Getreide und fingen damit an. Doch schon bald merkten sie: Es ist unmöglich, diesen Wunsch zu erfüllen. Sie kamen zum König und sagten zu ihm: „Wir können Sissas Wunsch nicht erfüllen.“ „Warum nicht?“ fragte der König wütend. Da antworteten sie ihm: “ Alles Getreide unseres Landes und dazu das Getreide unserer Nachbarländer ist nicht genug, um diesen Wunsch zu erfüllen. So viel Getreide gibt es gar nicht.“ So hat der König Shihram eine zweite Belehrung von Sissa erhalten. Er hat gelernt, dass man das Kleine und Geringe nicht unterschätzen soll.“

Das kann man sich kaum vorstellen- die Summe aller 64 Schachfelder beträgt 18.44 Trillionen Weizenkörner.
Eine 20 stellige Zahl. Das entspricht 922.38 Milliarden Tonnen.
Bei der heutigen weltweiten Weizenernte benötigt man 1346 Jahre um diese Menge zu erzeugen.

Gebrüder Grimm

Die Kornähre

Vorzeiten, als Gott noch selbst auf Erden wandelte, da war die Fruchtbarkeit des Bodens viel größer als sie jetzt ist. Damals trugen die Ähren nicht fünfzig-oder sechzigfältig, sondern vier- bis fünfhundertfältig. Da wuchsen die Körner am Halm von unten bis oben hinauf. So lang der Halm war, so lang war auch die Ähre.
Aber wie die Menschen sind, im Überfluss achten sie des Segens nicht mehr, der von Gott kommt, werden gleichgültig und leichtsinnig.
Eines Tages ging eine Frau an einem Kornfeld vorbei, und ihr kleines Kind, das neben ihr sprang, fiel in eine Pfütze und beschmutzte sein Kleidchen. Da riss die Mutter eine Handvoll Ähren ab und reinigte damit das Kleid.
Als der Herr, der eben vorüberkam, das sah, zürnte es und sprach: “ Fortan soll der Kornhalm keine Ähren mehr tragen. Die Menschen sind der himmlischen Gabe nicht länger wert.“ Die Umstehenden, die das hörten, erschraken, fielen auf die Knie, und flehten, dass er noch etwas an dem Halm stehen lassen möchte. Auch wenn sie es selbst nicht verdienten doch der unschuldigen Hühner wegen, die sonst verhungern müssten. Der Herr, der ihr Elend voraussah, erbarmte sich und gewährte die Bitte. Also blieb nur noch die Ähre übrig, wie sie jetzt wächst.

Die Brotlegende

Die Angelsachsen waren ein germanisches Sammel-Volk, das ab dem 5. Jahrhundert Großbritannien besiedelte. Dort war es Brauch, dass die Lady des Hauses aus den Körnern der ersten, mit der Hand gezupften Garbe ein Brot bäckt und es segnen ließ, da das Korngetreide die Grundlage des Lebens war und ist. Genauso wurde aus den Körnern der letzten Korngarbe ein Brot gebacken und ein Fest gefeiert – Erntedank. Das englische Wort Lady kommt vom angelsächsischen – hlæfdige– und heißt Brotteigkneterin