1888 |
kam der junge Müller und Landwirt Friedrich Jesser aus Abstatt nach Kochersteinsfeld, wo er |
1889 |
zusammen mit seiner Frau Marie geb. Scheufler aus Gochsen die abgewirtschaftete Mühle käuflich erwarb. In mühevoller Arbeit modernisierte er die Mühle und baute gleichzeitig eine beachtliche Landwirtschaft auf. |
1899 |
brannten während der Silvester-Andacht die landwirtschaftlichen Gebäude nieder. Das gab wieder Arbeit für die Bauleute |
1903 |
wurden die drei hölzernen Wasserräder, die als Einzelantrieb der Mahlgänge dienten, durch ein eisernes Wasserrad mit Zentralantrieb ersetzt. Bei dem schweren Hochwasser im März |
1919 |
war das gesamte Anwesen unter Wasser. Unter Lebensgefahr wurde alles Vieh durch die Freiwillige Feuerwehr mit langen Seilen aus dem Wasser gezogen. |
1921 |
verstarb der Firmengründer Friedrich Jesser. |
1922 |
übernahm sein einziger Sohn Wilhelm das Mühlenanwesen. Die Landwirtschaft wurde unter den Töchtern des Firmengründers aufgeteilt. Schon das erste Jahr war für den neuen Inhaber eine schwere wirtschaftliche Belastung. Der strenge Winter mit großem Eisgang zerstörte einen Teil des historischen Streichwehres aus Eichenholz-Fachwerk und Natursteinrollierung. Die Inflation und ihre Auswirkungen vervollständigten die Katastrophe. Durch die Heirat mit der Schäferstochter Klara Hilligardt wurde ihm doch große finanzielle und auch materielle Unterstützung zuteil. Es gelang ihm dadurch, die ihm so wertvoll erscheinende Wasserkraftanlage zu erhalten und auszubauen. Im Jahr |
1927 |
wurde dann ein modernes Züppinger Wasserrad mit einer Leistung von ca. 25 PS eingebaut. Der erste Walzenstuhl und zwei neue Mahlgänge mit dazugehörigen Sichtmaschinen waren der nächste Schritt zur Modernisierung. Harte familiäre Schicksalsschläge trafen den gesundheitlichen schwer angeschlagenen Mühlenbesitzer. |
1930 |
starb seine Ehefrau und hinterließ vier kleine Kinder. Seine zweite Ehefrau verhinderte systematisch die Weiterentwicklung des Betriebes. |
1939 |
wurde der geplante Mühlenumbau durch den 2. Weltkrieg verhindert. Im Krieg und an den Folgen des Krieges verlor der leidgeprüfte Mühlenbesitzer Wilhelm Jesser, drei seiner vier Söhne. |
1945 |
Der aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Sohn Robert Jesser, entschied sich trotz schwerer Bedenken für eine Weiterführung des Mühlenbetriebs. |
1948-
1949 |
wurde ein neues Mühlengebäude erstellt. Die technische Einrichtung wurde |
1951 |
fertig gestellt. Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Edelgard geb. Knauss aus Möglingen und übernahm die Leitung des Betriebs. Trotz wirtschaftlichem Niedergang der Müllerei und staatlich geförderten Mühlenstilllegungen entschied sich der junge Mühlenbesitzer Robert Jesser, auch auf Drängen seiner Frau Edelgard, den Kampf ums müllerische Überleben aufzunehmen. Nur unter größten persönlichen und finanziellen Opfern war es möglich, den technischen Rückstand von 25 Jahren aufzuholen und sich einen Platz unter den Führenden der Branche zu erkämpfen. |
1956 |
wurde der erste Getreidesilo in Betonbauweise erstellt. Um den Platz für zukünftige Betriebserweiterungen zu schaffen, wurde |
1958 |
ein separates Wohngebäude erstellt. |
1960 |
wurde der Getreidesilo erweitert und mit einer Getreide-Loseannahme und Getreide- Trocknung versehen. |
1964 |
kam dann eine Getreide-Lagerhalle hinzu, die |
1969 |
erweitert wurde. Außerdem musste eine zweite Annahmeeinrichtung geschaffen werden. |
1971 |
zwang die Forderung nach Mehlloseverladung den Betriebsinhaber zu den dafür notwendigen Investitionen. |
1975 |
stand die Entscheidung über den Ausbau oder Verfall der Wasserkraftanlage ins Haus. Trotz der damals sehr niedrigen Energiepreise entschied sich der risikobewusste Unternehmer, nicht zuletzt auf Drängen seiner Frau, für den Ausbau derselben. Der rasante Strukturwandel in der Landwirtschaft machte eine weitere Vergrößerung der Getreideannahmekapazität erforderlich. Deshalb wurden |
1980 |
die alten Annahmeeinrichtungen durch zwei neue leistungsfähigere Anlagen ersetzt. |
1985 |
wurden die Voraussetzungen für die Erneuerung der Verarbeitungseinrichtungen durch den Bau einer Mehlsiloanlage in Betonbauweise geschaffen. Mit dem Bau eines Stahl-Rundsilos konnte |
1987 |
die Getreidelagerkapazität wesentlich erweitert werden. |
1988 |
war die Zeit gekommen, die Verantwortung und die Leitung des Betriebs in jüngere Hände zu legen. Der Sohn Manfred Jesser und seine Frau Margarethe geb. Labitzke haben durch die Übernahme des Unternehmens ihre Entschlossenheit bekundet, die Familientradition weiterzuführen. Mit viel Energie und Fachkenntnis hat der junge Unternehmer Manfred Jesser die Vorbereitungen zur vollständigen Erneuerung der Mühleneinrichtung betrieben, so dass zu Beginn des Jahres |
1989 |
nach knapp sechs Wochen Bauzeit die Mühle, mit neuester Technik und Elektronik ausgestattet, in Betrieb gehen konnte. |
1991 |
wurde mit dem Bau einer Siloanlage auf der Kocherinsel die Getreidelagerkapazität weiter erhöht. |
1993 |
am 22. Dezember und gleich darauf am 11. April 1994 wurde das Kochertal von zwei sogenannten "Jahrhunderthochwassern" überschwemmt. Zum ersten Mal in der Mühlengeschichte überhaupt stand das Wasser nicht nur im Keller und im Hof, sondern stieg bis über die Rampe und stand 10 cm in der Mühle. Beide Hochwasser richteten große Schäden an. |
1996 |
erhielt Manfred Jesser den Sonderpreis für Marketing der GENO-Bank. Das ehemalige Wohngebäude, das als Bürogebäude genutzt wurde, wurde |
1998 |
abgerissen und durch ein neues ersetzt. Diese Chance nutze das Unternehmerpaar Jesser, um einen modernen Mühlenladen einzurichten. Im Jahr |
2000 |
wurden ein neuer Silo-LKW, vier Mehlverladesilos sowie eine Fahrzeugwaage angeschafft, um die Logistik im Loseversand zu optimieren. |
2001 |
erweiterte Manfred Jesser die Siloanlage auf der Insel um zwei weitere Rundsilos. |
2003 |
Erhöhung der Getreideannahmeleistung. |
2004 |
wurde ein weiteres Getreidesilo mit einer Lagerkapazität von 1.000 t erstellt. |
2006 |
konnte mit dem Bau einer zweiten Wasserkraftanlage ein großer Teil des Kochers für die Erzeugung von regenerativem Strom genutzt werden. |
2007 |
erfolgte wiederum eine Erhöhung der Lagerkapazität durch ein weiteres Stahlsilo. |
2009 |
wurde die Kleieverladung durch 2 GFK-Silos rationalisiert. |
2010 |
Neubau einer Getreidetrocknungsanlage. |
2012 |
wurden 5 neue Walzenstühle in Betrieb genommen. |
2013 |
wurde die Getreidelagerkapazität um weitere 1200 Tonnen erhöht. |
2014 |
Änderung der Rechtsform von Einzelunternehmen zur Jesser-Mühle GmbH & Co KG.
Geschäftsführer sind Manfred und Roland Jesser.
Installation eines Farbsortierers vor dem Vermahlungsprozess.
Einbau eines neuen Getreidereinigers in der ersten Annahmelinie. |
2016 |
Vergrößerung der Annahmegosse der ersten Linie. Erweiterung der Getreidelagerkapazität um 300 Tonnen.
Alle Getreiderundsilos wurden mit einer Temperaturmessanlage ausgerüstet.
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2017 |
Teilabbruch der bestehenden Lagerhalle und Neubau von 5 neuen Rundsilos von einer Gesamtkapazität von 3000 Tonnen.
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